Jan Masaryk

tschechischer Diplomat; ab 1940 Außenminister, zunächst in der Exilregierung in London; Sohn des fr. Staatspräs. Thomáš Masaryk; kam unter ungeklärten Umständen ums Leben

* 14. September 1886 Prag

† 10. März 1948 Prag

Wirken

Jan Masaryk wurde am 14. Sept. 1886 in Prag als Sohn des 1937 verstorbenen Gründers und ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik geboren. Er studierte in Prag und New York und war von 1907 bis 1913 bei der Crane-Gesellschaft in Chicago tätig.

Nach Errichtung der Tschechoslowakischen Republik trat er in den diplomatischen Dienst des neuen Staates und arbeitete zunächst im Ministerium des Äußeren in Prag. Von 1920 bis 1921 war er Geschäftsträger bei der tschechoslowakischen Gesandtschaft in London. 1923 bis 1925 nahm er an verschiedenen internationalen Konferenzen teil, unter anderem auch beim Völkerbund in Genf. 1925 wurde er Gesandter in London. Im gleichen Jahre heiratete er Frau Francis Crane-Leatherbee, Tochter von Charles Crane, eines früheren amerikanischen Gesandten in Peking. Als es ihm in den Krisenmonaten des Jahres 1938 nicht gelang, eine für die Tschechoslowakei günstigere Haltung in England zu erreichen, nahm M. nach der Münchener Konferenz und der Abtrennung des Sudetenlandes seinen Abschied und begab sich in die Vereinigten Staaten. Später gründete er mit Eduard Benesch und Osuski in Paris ...